Die Wintersonnenwende oder auch Mittwinter, findet zwischen 20. und 23. Dezember statt, in dieser dunkelsten und längsten Nacht vollzieht sich eine Wendung. Die Nächte werden von nun wieder kürzer. Das Wort Yule stammt von dem angelsächsischen Wort Yula und bedeutet "Kreis des Jahres". Das Wort Jul bedeutet "Rad" und wird mit der Sonne verbunden, die in dieser Nacht wieder an Kraft zunimmt. Diese Zeit war schon immer eine Zeit des Friedens, die Waffen wurden niedergelegt und zwölf Tage wurde nicht gekämpft.


Welche Symbole und Bräuche stehen für Yule?

Wir kennen vor allem den Julbaum, der im christlichen Brauch zum Christbaum oder Weihnachtsbaum gemacht wurde. Im Angelsächsischen Raum der Mistelzweig verbreitet, mit mit ihm wird das Haus dekoriert. Wer unter dem Mistelzweig steht muß sich küssen lassen, das soll beiden Glück bringen. Mit der Mistel und vielen anderen immergrünen Gewächsen wurde Haus und Hof geschmückt, diese Tradition wurde bis heute beibehalten.

Der Julbock ist untrennbar mit dem Gott Thor verbunden, denn sein Wagen wurde von zwei Ziegenböcken - Tanngnjostr und Tanngisnir - gezogen. Der Julpck, ein Ziegenbock der aus Stroh geflochten/gebunden wird bringt noch heute im Norden die Geschenke.

Der Julklotz, ein Holzscheit, in der Regel aus Esche oder Eichenholz, wird schön dekoriert im Herd/Kamin die ganzen zwölf Nächte abgebrannt seine Asche gilt als heilkräftig. Der Boden wurde im Frühjahr damit gedüngt um ihn fruchtbar zu machen. Dieser Brauch ist in unserer heutigen Zeit schwierig zu gestalten, denn wer hat ein offenes Kamin oder ansere Feuerstelle zur verfügung, dass er 12 Tage lang Holz verbrennen kann. Eine Alternative allerdings mit eher symbolischem Charakter: Räuchert an diesen 12 Tagen mit Eichenrinde. Wem Eichenrinde allein zu schmurgelig riecht, tut etwas Styrax und Kampfer dazu, dann habt ihr eine wohlriechende Mischung. Wenn ihr die Asche sammelt, könnt ihr sie in eurem Garten, oder auch im Blumentopf ider Balkonkasten als Dünger verwenden.

Julklapp ist ein alter nordischer Brauch und bezeichnet das Austauschen von Geschenken. Die Worte, die bei der Übergabe an den Beschenkten benutzt wurden, waren sehr wichtig und zeigten wie sehr der Schenkende den Beschenkten schätzt.

Lange Zeit vor Christus gab es Lichterkränze. Es waren Kränze aus immergrünen Gehölzen und sie trugen vier Kerzen. Sie wurden absteigend angezündet und zur Sonnenwende wurden wieder alle vier entfacht.Hmmmmmmmm Woher stammt wohl die Uridee vom Adventskranz?? Grübel
Auch das skandinavische fest der heiligen Luzia, die einen Lichterkranz trägt, ist auf diesen alten Brauch zurückzuführen.

Auch Sonnwendfeuer sind in dieser Zeit üblich, allerdings brennen sie heute immer seltener bei uns, denn Vorschriften und Umweltschutz engen die Möglichkeit der Sonnwendfeuer in unseren Breitengraden sehr ein. Sie brannten um das Licht willkommen zu heißen. Früher wurden auch große brennende Wagenräder, mit Stroh geschmückt über die Hänge gerollt, sie sollten die Kraft der Sonne symbolisieren. In manchen Gegenden kennt man diesen Brauch noch zu Ostern.

Die Raunächte, sie werden auch Zwölfte oder Zwölfer genannt, sind auch in der modernen Zeit noch bekannt.Sie beginnen mit der Nacht der Wintersonnenwende und dauern elf weitere Nächte. Die Grenzen zwischen Diesseits und Jenseits sind wie an Samhain sehr dünn. Der alte Glaube spricht von Wotan mit seiner wilden Jagd, den Perchten und der Hollerin mit ihrem Gefolge die alle durchs Land streifen. Viele Menschen fürchten sich auch heute vor den Wesen die in diesen Nächten umherstreifen und halten Regeln ein, um sich ihren Zorn nicht zuzuziehen. Man soll in dieser Nacht Haus und Hof räuchern um die "bösen" Geister auszutreiben, keine Wäsche waschen oder aufhängen, da könnten sich sonst die wilden Geister drin verheddern und dadurch ins Haus gelangen. Die Tiere sollen in diesen zwölf Nächten die Fähigleit haben, mit den Menschen zu sprechen, man sagt, das sie den Menschen dann die Wahrheit sagen, ich kann mir vorstellen, dass sie das nicht unbedingt hören wollen. Diese Nachte sind ein idealer Zeitpunkt für Orakel, ein Brauch der auch heute noch in Form des Bleigießens in der Neujahrsnacht gepflegt wird.